„Damals haben wir es auch am vorletzten Spieltag geschafft. Dann machen wir es in diesem Jahr genauso“, sagt der Deutsch-Bosnier lächelnd mit Blick auf das Spiel bei Fortuna Köln am nächsten Samstag. Dort, so der 31-Jährige „werden wir ein Heimspiel haben“.
Ihm ist bewusst, wie sehr der MSV den Treffer in der letzten Minute des Spiels gegen Lotte gebraucht hatte. Andernfalls, das ist allen Duisburgern klar, hätte es ausgefeilte Erklärungsversuche gebraucht, um eine Niederlage gegen den Aufsteiger im Nachgang zu rechtfertigen. Doch in dieser Fähigkeit, immer wieder ins Spiel zu finden, sich von Rückschlägen nicht negativ beeinflussen zu lassen, sieht MSV-Sportdirektor Ivica Grlic die besondere Stärke des Tabellenführers in dieser Saison.
Zwar koste es Unmengen von Kraft, immer wieder einen Rückstand zu drehen. „Aber es zeigt, dass wir immer wieder zurückkommen“, betont Grlic. Und wenn es sein muss, dann kann es der MSV auch mit der Brechstange. In der 90. Minute. Ohne besonderen Vorlauf. „Wir sind mit hop oder top zum verdienten Ausgleich gekommen“, analysiert der Sportdirektor. Grlic gibt jedoch auch zu, „dass wir es uns selbst schwer gemacht haben, als wir gemerkt haben, dass wir es perfekt machen können“.
Ständig in Rückstand zu geraten, einem oder zwei Toren hinterherzulaufen, das möchte Zlatko Janjic aber nicht mehr. Zumindest nicht in den verbleibenden zwei Spielen, in denen der MSV tatsächlich nur einmal gewinnen muss, um in der kommenden Saison wieder Zweitligist zu sein. „Wir müssen konsequenter sein und auch mal in Führung gehen“, sagt er.
Im Lotte-Spiel, so Janjic, habe es der Mannschaft unheimlich geholfen, dass nach dem Gegentreffern von den Rängen keine Misstöne gekommen waren. „Alle haben gemerkt, dass keine Pfiffe kamen. Aber die hätten uns ja auch nichts gebracht. Wir können den Aufstieg nur gemeinsam mit den Fans schaffen.“
Am nächsten Spieltag also. Bei Fortuna Köln. Wenn noch mehr Druck auf den Zebras lastet. Aber vielleicht ist ja eben dieser Druck das, was den MSV so beflügelt. Dass der Zeiger auf fünf vor zwölf steht. So, wie es die Mannschaft in dieser Saison schon so oft bewiesen hat, wenn sie sich von einem Rückstand befreien musste. Vielleicht braucht sie eben einen Weckruf. „Scheint so“, überlegt Janjic, „aber in dieser Woche müssen wir uns darauf fokussieren, dass wir in Köln alles raushauen können.“
Bei diesem so wichtigen Heimspiel in der Rheinmetropole.